Etwas mehr als acht Monate ist es her, da begannen die aufwändigen Instandsetzungsarbeiten an der Niddabrücke im Herzen von Nidda. Ein Einschnitt nicht nur für alle Baubeteiligten, sondern auch die Einwohner*innen Niddas und die vielen Verkehrsteilnehmenden, die aufgrund der alternativlosen Vollsperrung Umwege in Kauf nehmen mussten.
Am heutigen Donnerstag, 14.12.2023, ist das sanierte Brückenbauwerk wieder ganz offiziell und feierlich neu eröffnet worden. Und nicht nur die Brücke ist neu in der Niddaer Innenstadt, sondern auch die unmittelbar angrenzenden Ampelanlagen.
Warum waren die umfangreichen Arbeiten an der Brücke notwendig?
Um Schäden und Beeinträchtigungen frühzeitig zu entdecken, unterliegen alle Brückenbauwerke in der Baulast von Hessen Mobil einer regelmäßigen Brückenprüfung. Auf dieser Grundlage kann ermittelt werden, wann grundlegende Sanierungen bzw. Ersatzneubauten notwendig werden. Bei den letzten Brückenprüfungen an der B 457 in Nidda wurden verschiedene Schädigungen festgestellt, welche eine Instandsetzung erforderlich machten.
Damit wurde einer Ausweitung der Mängel entgegengewirkt.
Was wurde genau gemacht?
Das Sanierungskonzept umfasste Instandsetzungen sowohl am Brückenüber- als auch am Brückenunterbau. Davon betroffen waren beispielsweise die Widerlager, die Brückenkappen, die Fahrbahn sowie das Brückengeländer. Das Geländer stellt eine Spezialanfertigung und Sonderkonstruktion in Anlehnung an das ursprüngliche Geländer aus der Bauzeit der Brücke dar.
Die Gewerbebetriebe in der Ortsdurchfahrt Nidda waren während der gesamten Bauzeit immer aus jeweils einer Fahrtrichtung erreichbar.
Welche Herausforderungen haben zu einer Verlängerung der Bauzeit geführt?
Da gerade Brückenbauarbeiten besonders witterungsabhängig sind, wurden die Arbeiten an der Niddabrücke für die in der Regel niederschlagsarmen Sommermonate terminiert.
Zunächst verliefen die Arbeiten auch planmäßig und termingerecht. Doch dann haben die für die Jahreszeit äußerst unübliche schlechte Witterung, der Starkregen und das damit einhergehende Hochwasser Einfluss auf den Terminplan genommen und letztendlich zu Verzögerungen geführt.
So konnten bei Hochwasser keine Instandsetzungsarbeiten unter der Brücke bzw. im Bereich des Gewässers ausgeführt werden. Betonier- und Abdichtarbeiten am Überbau der Brücke waren bei anhaltendem Regen ebenfalls nicht möglich Erst nachdem im September der Pegel der Nidda erfreulicherweise wieder deutlich gesunken war, konnte die Baumaßnahme weiter fortgeführt werden.
Was wurde getan, um Verzögerungen entgegenzuwirken?
Um den entstanden Verzug soweit als möglich zu kompensieren, wurden zwischenzeitlich der Personaleinsatz durch die bauausführende Firma erhöht.
Darüber hinaus sind durch Hessen Mobil zusätzlich Umplanungen der Traggerüste erfolgt, um weitere Synergieeffekte und damit auch deutliche Zeitersparnisse zu erreichen.
Trotz dieser Optimierungen konnten die witterungsbedingten Verzögerungen dennoch nicht vollständig kompensiert werden. Die ursprünglich für Anfang November geplante Fertigstellung der Brücke war damit nicht realisierbar. Als letztes stand noch die Auslieferung des speziell verzierten Geländers aus.
Wann war die Brücke wieder für den Verkehr offen?
Fußgänger hatten die Brücke schon seit Ende November und damit zum Start der Weihnachtseinkaufsaison nutzen können; Autos und Co. befahren den Streckenabschnitt seit Freitagmittag.
Ist noch mit wesentlichen Restarbeiten zu rechnen?
Aufgrund des hohen Wasserpegels konnten die letzten Arbeiten an der Untersicht und im Flussbett noch nicht komplett abgeschlossen werden. Im Frühjahr werden diese dann bei passenden Voraussetzungen nachgeholt, eine Sperrung der Bundesstraße ist hierfür allerdings nicht vorgesehen.
Allerdings muss der Fußweg entlang der Nidda unterhalb des Volksbank-Parkplatzes dafür gesperrt sein. Außerdem wird im neuen Jahr noch der im Fluss befindliche Fangedamm herausgeholt.
Was wurde nur wenige Meter weiter an den Ampeln gemacht?
Kontinuierlich und sukzessive modernisiert Hessen Mobil Ampelanlagen nach dem neuesten Stand der Technik.
An der Einmündung der Bahnhofstraße (K 196) zur B 457 auf Höhe der Volksbank und am Marktplatz erfolgten nun entsprechende Arbeiten zur Erneuerung der vorhandenen Ampeln.
Eine Erneuerung mit moderner und stromsparender Technik wurde erforderlich, da die beiden Ampeln zum Teil bereits überaltert waren. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden die Anlagen auf die zukunftsgerichtete LED-Technik umgerüstet. Aufgrund der verbesserten Signalwirkung durch LED - selbst bei Sonnenlichteinstrahlung - wird die Verkehrssicherheit der Fußgänger und Verkehrsteilnehmer wesentlich erhöht.
Die hocheffiziente Technik weist zudem eine höhere Lebensdauer auf und der Stromverbrauch wird deutlich reduziert. Bei der Kreuzungsanlage wurden im Rahmen der Erneuerungsmaßnahme darüber hinaus die Signalgeber, Anforderungstaster, das Steuergerät sowie die Blindenakustik erneuert.
Die Anlage am Marktplatz erhielt ebenfalls ein neues Steuergerät und wurde außerdem behindertengerecht umgerüstet.
Bei beiden Modernisierungen waren keine Tiefbauarbeiten erforderlich.
Wir bedanken uns bei allen Verkehrsteilnehmenden, Gewerbetreibenden, Anwohnenden sowie Anliegern und Anliegerinnen für die aufgebrachte Geduld und Umsicht während der Maßnahme und wünschen gute und vor allen Dingen sichere Fahrt!